Freitag, 11. Juli 2025

Auf große Fahrt soll es gehen

 Törnplan von Berlin nach Holland

Wir haben den Mittellandkanal als zu langweilig gesehen und uns für die Ostseerunde entschieden.

Ja, zugegeben, ein abgebrochenes Rotorblatt in der Nähe von Greifswald gab zuletzt den Ausschlag schon mal Kurs Osten anstatt Westen loszufahren.

In Anklam haben wir dann einen Zwischenstopp eingelegt und sind auftragsgemäß unseren gutachterlichen Verpflichtungen nachgekommen.

Der erste Salzwasserschenkel, nachdem wir uns in der Peene auf die Lauer legten, sollte von Wolgast nach  Stralsund führen. Das hat soweit gepasst.

Wie das im Leben oft so ist, wenn’s ernst wird läßt das geeignete Wetter auf sich warten. Das Warten in Stralsund war soweit angenehm, bis auf die Bundesmarine, die just hier eine Art Volksfest inszenierte, mit allerhand Kriegschiffen und einem Hubschrauber, die lautstark ihr sinnentleertes Unwesen trieben.

Die Abfolge einer Serie von hintereinander aufgereihten Tiefdruckgebieten, genau von Westen, strapazierte unsere Geduld. Wir mussten wieder warten.

Doch dann, am 28. 6. 2025, kam die gewünschte Vorhersage auf der Windy-App und Nautitude unisono: 
25 km/h aus 270 und 0,5 m Wellenhöhe. Das passt. 

Leider wurde die moderate Vorhersage durch die wilde Veränderung der Staffel von weiteren Tiefs nicht wirklich und tatsächlich moderat. 55 km/h aus 270 und bis zu 2 m Wellenhöhe haben uns im wahrsten Wortsinn gewaschen.

Wir hatten Glück und es kam erst leichter Wassereinbruch bei dem wilden Tanz in den Wellen, Gottseidank genau von vorn. Ein Bullauge hatte sich aus dem Verschluss gelöst, alles wurde nass in der Gästekabine.

Die gute BARKAS macht mächtige Drehungen um die Querachse und rauscht gutmütig mit dem Bug in die Gischt, ohne wirklich harte Schläge und krachende Geräusche von sich zu geben, wie so mancher Joghourtbecher das in einer solchen Situation tut. Aber der Bug taucht schon kräftig ein und der Scheibenwischer hat doch mal richtig zu tun.

Dann erst ein Schlag, dann bei jedem Tauchgang zuverlässig wieder. Ist das der Anker?

Wie gesagt, wir hatten Glück. Es ist die Wieling, wie wir in Kühlungsborn sehen konnten.

Das Garn der Wieling hatte sich abgewickelt und hing in einer Traube von wirrem Gekröse an der Steuerbordseite. 

Das Zeug in der Schraube hätte ich nicht haben mögen.

Eine neue Wieling wird wohl fällig und die Dichtungen der vorderen Bullaugen muß müssen instandgesetzet oder zumindest überprüft werden.

Nun hatten wir ein neues Ziel: Travemübde zur Schiffswerft BÖBS.

Wieder Anlass für uns zur Unterbrechung des Törns.












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