Montag, 28. Februar 2022

Eine unerwartet schöne Taxifahrt

Begegnungen im Alltag; zufällig und mit großer Tiefe.
Ich mag so was, wie letzte Woche.
Es war noch einmal Schnee gefallen in der Nacht. Wahrscheinlich das letzte Mal in diesem Winter. Die Taxe steht vor der Tür um mich zum Flughafen zu befördern. "Guten Morgen!" begrüßt mich eine aufgeräumte Kutscherin, "sie haben alles?" fragte sie umsorgend dezent wie eine Chefsekretärin," Ticket, Ausweis, Kreditkarten ..."
Meine dankende Anerkennung ihrer aufmerksamen Behandlung wegen nimmt sie zum Anlass mich ohne Punkt und Komma voll zu texten, während ich zunächst das Schlimmste aller belanglosen Gespräche befürchte. Nach der durchgängig festzustellenden Kopflosigkeit der Fahrgäste, die eine erfahrene Kutscherin natürlich kompetent beurteilen kann kommt das Gespräch auf das Wetter und die offensichtlich alles treibende Frage: Ist der Winter jetzt vorbei oder kommt er zurück?
Und da überrascht mich die Kutscherin. Sie schildert mit einer Liebe zum Detail das Treiben der Singvögel auf ihrem Balkon, vom eifrigen Nestbau des Meisenmännchen in diesen Tagen, ein untrügliches Zeichen für das Herannahen nicht nur seiner Frühlingsgefühle, sondern der passenden Jahreszeit dazu. Und diese Geschichten sind im Einzelfall sooo schön, ich kann dies leider nicht in der bezaubernden Form wiederholen, dass der Fahrgast miterlebt wie Meisengenerationen großgezogen und ihren Erstflug absolvieren und alles mit dem eifrigen Werben und Singen des Männchens beginnt, so wie in diesen Tagen.
Die Fahrt zum Flughafen vergeht im Flug. 
"Wohin? .. Ja, ja Barcelona, in den Frühling ..."
Was kann ein Tag noch bieten, der mit einer solchen Taxifahrt beginnt?

Freitag, 25. Februar 2022

Fahrschule 1964 (aus: „When once you have tested flight…“ Autobiografie)

Nose riding like a California Surfer 

„Wir fahren gleich in die Stadt“, meinte mein Fahrlehrer zu Beginn der ersten Fahrstunde. Er tat das mit dem selben verschmitzten Grinsen, mit dem er mich jede Woche zur Begrüßung im Theorieunterricht anstrahlte. Ich war schon seit Monaten dabei, kannte alle Fragen und wusste natürlich auch die richtigen Antworten. Wann werd’ ich endlich achtzehn? Die Fahrschüler wechselten nach jedem Kurs, ich blieb. Ich hatte jede Theoriestunde schon mindestens dreimal gehört. Aus Ungeduld. Mit siebzehneinhalb habe ich eine Nigel nagelneue Vespa T4 von meinen Eltern in Erwartung des achtzehnten Geburtstags erhalten. So blieb das Fahrrad im Stall und der kurze Weg ins Nachbardorf zum Theorieunterricht konnte ich schon mal als angehender Führerscheininhaber in Erwartung der bevorstehenden Legalisierung meines Tuns entsprechend angemessen mit meiner Vespa zurücklegen. „Aber zur Prüfung machst du vorher den Motor aus und schiebst dein Roller auf den Hof“, meinte mein Fahrlehrer, „wenn der Prüfer sieht, dass du ohne Führerschein zur Prüfung fährst, dann kannst du gleich wieder nach Hause gehen“.

Donnerstag, 17. Februar 2022

Blade expert at work inspecting rotorblade internal lightning damages

Die Entwicklung einer dauerhaft haltbaren Rotorblattstruktur für Windenergieanlagen in der heute nachgefragten Leistungsklasse ist eben nicht nur eine strukturmechanische Herausforderung, sondern auch zunehmend eine außerordentlich schwierige Aufgabe in Hinblick auf die ständig wachsenden meteorologischen Ausprägungen von Blitzereignissen in den extremen Gewitterstürmen der jüngsten Vergangenheit. Windparks mit großen Nabenhöhen verstärken die Blitzschlaghäufigkeiten in der Region und deren Intensität.