Donnerstag, 29. Dezember 2022

You never ride alone he said

 

So ein Ritt auf schwerem alten Eisen ist zuweilen magisch.Von Odemira nach Südwesten, leere, schnurgerade und gute Straßen, die sich in kurzen Wellen durch endlose Obstplantagen ziehen um kurzerhand in steilen Kurven hinab ins Tal und wieder hinauf zu winden sind wie eine meditative Auflösung aller Fragen. Am Hinterrad des frontriders löst das Vertrauen in seinen Fahrstil jede eigene Unsicherheit in der Schräglage der unzähligen Kurven. Ein Gefühl, das ich im Formationsflug schon mal kennen lernen konnte. 

Aber auch street fighting Aktionen im dichten Überlandverkehr von Lagos nach Aljezur waren heute drin. Doch da war am Ende des Tages mein Adrenalinpegel erschöpft und ich schalte zurück, reihe mich ein, respektiere durchgezogene Linien und bin überwältigt. Das vibrieren jeder einzelnen Zelle meines Körpers im Takt des Motors bleibt noch Stunden. 

Was für ein Ritt! Peter, vielen Dank für deine Begleitung. 

Dienstag, 20. Dezember 2022

Costa Vicente von oben

Da kann ich mir ja den Sprit für meine Drohne sparen




Mittwoch, 14. Dezember 2022

Unwetterwarnung in Portugal klappt

Aber auch wie man die Wassermassen wieder los wird - einfach ins Meer leiten 

Portugal demontiert sich leider mal wieder selbst. Die unberührte Küste wird durch Luxusresorts und Golfplätze internationaler Großkonzerne zubetoniert. arte Re: auf YouTube:

Montag, 5. Dezember 2022

Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicente



Es ist das dörfliche Element, was mir in der Quinta do Paraíso fehlt. Diese ausgeleierten Frauen im Morgenmantel auf der Strasse, die Hupe des Fischhändlers. Dafür sehe ich auf dem Weg zum Café Palhinas in Azenha do Mar Gruppen von ausschließlich männlichen Erntehelfern aus Indien und anderen fernöstlichen Ländern.

Es beschleicht mich das Gefühl des Ritters von der traurigen Gestalt aus Odeceixe, dessen Verrücktheiten scheinbar Parallelen zu den von Don Quijote vermuten lassen, mit einer Guzzi California in den Bergen der Algarve seine nostalgische Technikverliebtheit abzuarbeiten. Es ist der Blick nach innen wie Christian Lindner beschreibt:

„El Ingenioso Hidalgo Don Quixote de la Mancha", „Der sinnreiche Junker Don Quijote de la Mancha", Roman des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes, hat nicht nur einen Mythos, sondern auch den modernen Roman begründet. Modern geblieben ist dieser Mythos, weil die Parabel des Romans zum ersten Mal in der Geschichte der Literatur in die imaginären Innenwelten eines Menschen hineingeleuchtet hat, in die Welt jener phantastischen, auch tragisch-komischen Verrücktheiten, in denen Menschen ihr Leben erfinden und sich eine Wirklichkeit zu geben versuchen. 

Am Ende der Geschichte ist es El Bueno vergönnt eine Versöhnung mit Dulcinea zu erleben. Wir sind nicht allein in der Welt, lautet die trostreiche Botschaft von Cervantes' Roman, sondern in Gesellschaft.