Montag, 5. Dezember 2022

Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicente



Es ist das dörfliche Element, was mir in der Quinta do Paraíso fehlt. Diese ausgeleierten Frauen im Morgenmantel auf der Strasse, die Hupe des Fischhändlers. Dafür sehe ich auf dem Weg zum Café Palhinas in Azenha do Mar Gruppen von ausschließlich männlichen Erntehelfern aus Indien und anderen fernöstlichen Ländern.

Es beschleicht mich das Gefühl des Ritters von der traurigen Gestalt aus Odeceixe, dessen Verrücktheiten scheinbar Parallelen zu den von Don Quijote vermuten lassen, mit einer Guzzi California in den Bergen der Algarve seine nostalgische Technikverliebtheit abzuarbeiten. Es ist der Blick nach innen wie Christian Lindner beschreibt:

„El Ingenioso Hidalgo Don Quixote de la Mancha", „Der sinnreiche Junker Don Quijote de la Mancha", Roman des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes, hat nicht nur einen Mythos, sondern auch den modernen Roman begründet. Modern geblieben ist dieser Mythos, weil die Parabel des Romans zum ersten Mal in der Geschichte der Literatur in die imaginären Innenwelten eines Menschen hineingeleuchtet hat, in die Welt jener phantastischen, auch tragisch-komischen Verrücktheiten, in denen Menschen ihr Leben erfinden und sich eine Wirklichkeit zu geben versuchen. 

Am Ende der Geschichte ist es El Bueno vergönnt eine Versöhnung mit Dulcinea zu erleben. Wir sind nicht allein in der Welt, lautet die trostreiche Botschaft von Cervantes' Roman, sondern in Gesellschaft.


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