Montag, 13. April 2020

Wer sagt dass alles gut wird?

„Alles wird gut“ ist nur eine Redewendung
... und vielleicht eine Hoffnung. So wie man hofft sich etwas wünschen zu dürfen, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir nichts wünschen, sondern mir denken: Es ist gut noch einen Wunsch frei zu haben und ihn mir bewahren.
Ich kann Momente wie diese im Bild wie eine Sternschnuppe geniessen und denke ich habe Glück sie zu erleben. Ja, die Natur scheint an Ostern durchzuatmen. Ich prüfe jeden Tag wie gut ich selbst eigentlich durchatmen kann. Viele Menschen können derzeit nur mit Sauerstoffbeatmung auf die Überwindung ihres Leidens hoffen. Möge ihre Hoffnung sich erfüllen. Meinen freien Wunsch geb ich dafür.

Mittwoch, 1. April 2020

Jam Session 2002 @ EDVH aviators lodge

When I was younger than today life was much more horny as you can see ...
Gerne der Zeiten gedenk’ ich, da alle Glieder gelenkig – bis auf eins. Doch die Zeiten sind vorüber,
steif geworden alle Glieder – bis auf eins. (Johann Wolfgang von Goethe)

Freitag, 13. März 2020

Die Vernunft ist tot

Der eitle Eidinger übertreibts mit Ibsen; Theaterbesucher verlassen genervt die Vorstellung
Es scheint als hätte das Versammlungsverbot nicht nur wegen Corona an Überzeugung gewonnen. Das kulturelle Leben wird pauschal abgesagt, allein DIE AFFEN werden dennoch uraufgeführt.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass auch meine Wesensart nach dem Besuch der Premiere sich jeden Tag verändert. Immer öfter stoße ich völlig überraschend Affenlaute aus, beuge mich nach vorn, laufe auf Händen und Knien und ernähre mich überwiegend von Bananen. Noch nie hatte ich so viel Haare auf dem Rücken und dem ganzen Körper...

Samstag, 18. Januar 2020

Auf das was da noch kommt

Es geht grad erst los, ich will so viel noch seh'n
Will gegen die Wand fahr'n und wieder aufsteh'n (
Max Giesinger)
Müssen immer erst schlimme Nachrichten wachrütteln bis sich im Alltag das Gefühl wieder einstellt wie schön es ist den Augenblick zu genießen, die Sonne auf der Haut zu spüren, das Grün zu atmen, einfach zu leben und gespannt sein auf das was da noch kommt. Die Sinnfrage nach dem Leben an sich ist ohnehin absurd, denn es endet gewiß mit dem Tod. 

Donnerstag, 21. November 2019

English Electric Lightning bei Landung aus ungewohnter Position

Unbesiegt am Boden zerstört, eine viel zu seltene Verwendung von Waffensystemen
(Photo: Chris Hart)
Auch die Britische Luftwaffe hatte mit ihrer Lightning eine mit dem Starfighter der Deutschen Luftwaffe vergleichbare Erfahrung. Die Unzuverlässigkeit dieser Flugzeuge war ihr größter strategischer Feind.

Eine Waffe, die ‚nach hinten losgeht‘ ist der zweitbeste pazifistische Lösungsvorschlag finde ich. Wie ein Kampfflugzeug, das noch vor seinem Einsatz abstürzt. Die Erfahrung mit meinem ersten Flugzeug, es war ein flugfähiges Modell einer Lightning, war in diesem Sinn ultimativ und gewaltlos, wenn auch unvergesslich schmerzhaft. 

Dienstag, 5. November 2019

In Odiáxere auf der Parkbank

In Odiáxere auf der Parkbank wartet man auch ohne genaue Idee auf was.
Die Tage im November können auch feucht und windig sein, aber man findet immer ein Plätzchen zum Ausruhen vom langen Hundespaziergang am Strand und Zeit für einen Bica (Café pequeno). Es überrascht mich immer wieder wie schnell so ein Tag vergehen kann und dann sitzt man vorm Kamin und teilt nochmal die Erlebnisse der besonderen Art: Der Vogelschwarm am Strand, der flink die Flugrichtung ändert, sich wie ein Fischschwarm bewegt und dabei seine Farben verändert. Die Unterseite der Vögel ist auffallend magenta, die Oberseite teils weiß teils schwarz, ein Spiel von Licht und Schatten und erstaunlichen Farben.

Oder die Wildschweinrotte um Mitternacht auf der menschenleeren Landstraße, die unter Führung der Bache eine 4 oder 5 Meter hohe Böschung hinaufklettern, bestimmt mehr als 20 Tiere, um im Wald zu entkommen und das Schauspiel der Ferkel die doch mehrere Anläufe brauchen um zu folgen. Es ist eine Szene die mich zutiefst beeindruckt. Ich stehe mit Aufblendlicht bestimmt eine Minute und höre das Quieken und Grunzen und sehe die abrutschenden kleinen Schweinchen und rieche den Wildschweiß, es riecht nach Maggi. Dann sind alle im Wald verschwunden.

Montag, 14. Oktober 2019

Richtige Flugscham kann ich mir nicht leisten

Mit diesem Vogel könnte ich jede Flugscham lässig ertragen.
Nicht aber wenn ich heute für 9,95 € von TXL noch FAO fliege...
Es sind bildungsbürgerliche, weltoffene, oft auch politisch progressiv scheinende und grün-links-wählende Menschen, die auf ruinöseste Weise den Planeten bereisen. Dass diejenigen, die den Klimaschutzdiskurs bestimmen, so viel fliegen, erklärt vielleicht auch, warum Klimapolitiker so wenig tun, den Flugverkehr einzuschränken. Und das viele Fliegen lässt sich eben nicht durch punktuelle und symbolisch aufgeladene Nachhaltigkeitspraktiken wie bio-vegane Ernährung, Fahrradfahren oder Ökostrom – so sinnvoll diese auch sind – ausgleichen.

Sonntag, 6. Oktober 2019

LAURA hoch und trocken

Mit modernem Equipment wird LAURA auf ihren Außenstellplatz bugsiert
Rückblickend war die Saison durch die kurzen Törns in mehr oder weniger lokalem Revier geprägt. Dafür hatte es aber jede Menge Abwechslung, vom Ruder- und Motorsteuerungsausfall bis hin zu highlights in den technischen Upgrades, die ich als Quantensprung empfinde. Motoren-Müller hat‘s möglich gemacht. Aber auch die nicht unwichtigen nautischen Events und die spontanen und überaus persönlichen Stunden mit alten und neuen Freunden in geselliger Runde. Das ist es, was mir immer wichtiger wird. 

Freitag, 4. Oktober 2019

Mach‘s noch einmal, Jack

Am Abend nach dem Flugtag: Let’s have an Air Show again ...
*Text: Monographie Fluegeldoktor, Erinnerungen an ein bewegtes Fliegerleben
Schon im späten Anflug auf unseren Platz, es war einer jener prall gefüllten Sonntage an denen wir unser Showprogramm im Kunstflug zeigen durften, sahen wir Dieter und seine esoterisch angehauchte Psychologin ganz vorne am Zaun stehen, und wir wußten, jetzt ist es endlich soweit. 

Sonntag, 22. September 2019

Eine schöne Beechcraft Debonair in Gold und Silber

Diese elegante Bonny habe ich lange Jahre mit meinem Freund Kai betrieben
Im Rückblick kommt Wehmut auf und der kostenintensive Unterhalt ist vergessen. Es zählen nur die schönen Stunden und auch die herrlichen Fassrollen, die man mit dem flotten Vogel hinlegen konnte. Mit einem 6-Zylinder Boxer brachte man 225 PS auf den Prop und verfeuerte mehr als 70 ltr Avgas in der Stunde mit meist 135 kts am Staurohr. Nicht schlecht. Die Nachfolgerin, eine Mooney 20 C zeigte dann eine ähnliche Performance mit einem 4-Zylinder bei weniger als 40 ltr pro Stunde.

Sonntag, 15. September 2019

Rumankern in den Gewässern der Havel, Spree und Dahme

... ist das mit Abstand beste nautische Erlebnis auf diesem Planeten.
Seit Christopher Columbus haben sich die verschiedenen Bauformen von Wasserfahrzeugen entwickelt und sind insbesondere im sportlichen Freizeitbereich in mehr oder weniger faszinierende schwimmende Refugien mutiert. Atlantiküberquerungen sind in der christlichen Seefahrt wie übrigens später auch in der Luftfahrt bald Historie und Weltumsegelungen selbst für Laien ein kalkulierbares Risiko. Das Einhandsegelabentuer bleibt somit für die Selbsttherapie eines fortgeschrittenen Asozialsyndroms die Sackgasse einer vermeintlichen Linderung des Befundes.

Nirgendwo auf der Welt ist aber ganzheitlich betrachtet das Berlin-Brandenburgische Binnenrevier so vielfältig, großstadtnah und gleichermaßen artenreiche unberührte Natur wie hier. 3000 Kilometer Wasserstraßen und klare Seen auf denen man verweilen kann, vor Anker in die Nacht hinein mit Freunden über Gott und die Welt diskutieren kann und am nächsten morgen ein erfrischendes Bad bei Sonnenaufgang zelebrieren kann. Es ist als wäre das Okavango-Delta in das Regionalbahnnetz von Brandenburg verlegt worden.

Montag, 12. August 2019

Gazelle mit Rückenwind

Durch einen PENDIX Tretkurbelmotor wieder aktuell
Mein erstes HMS Felgen Test Rad hat durch die Motorisierung neuen Schwung bekommen. Die superleichten und windwiderstandsarmen Laufräder bleiben durch das Nachrüsten erhalten, das Gewicht des Gesamtfahrzeugs ist allerdings um 6,5 kg gewachsen. Der historische Meilenstein einer Serie von Fahrradfelgen, -Trispokes und -Rahmen in Carbonfaser verstärkten Kunststoffen, die ihrer Zeit (viel) zu weit voraus waren, kann jetzt im Seniorenmodus wieder mithalten.