„Wir fahren gleich in die Stadt“, meinte mein Fahrlehrer zu Beginn der ersten Fahrstunde. Er tat das mit dem selben verschmitzten Grinsen, mit dem er mich jede Woche zur Begrüßung im Theorieunterricht anstrahlte. Ich war schon seit Monaten dabei, kannte alle Fragen und wusste natürlich auch die richtigen Antworten. Wann werd’ ich endlich achtzehn? Die Fahrschüler wechselten nach jedem Kurs, ich blieb. Ich hatte jede Theoriestunde schon mindestens dreimal gehört. Aus Ungeduld. Mit siebzehneinhalb habe ich eine Nigel nagelneue Vespa T4 von meinen Eltern in Erwartung des achtzehnten Geburtstags erhalten. So blieb das Fahrrad im Stall und der kurze Weg ins Nachbardorf zum Theorieunterricht konnte ich schon mal als angehender Führerscheininhaber in Erwartung der bevorstehenden Legalisierung meines Tuns entsprechend angemessen mit meiner Vespa zurücklegen. „Aber zur Prüfung machst du vorher den Motor aus und schiebst dein Roller auf den Hof“, meinte mein Fahrlehrer, „wenn der Prüfer sieht, dass du ohne Führerschein zur Prüfung fährst, dann kannst du gleich wieder nach Hause gehen“.